Todesträume





Wir sterben im Traum und leben fröhlich weiter, wie sehen Verwante tot
im Bett liegen und begegnen ihnen als gesungen Menschen am nächsten Tag.
Ist das nicht ein Widersinn ? Kaum, denn die meisten Todträume berichen von dem
sich wandelnden Leben, von dem Neuen, das sich anbahnt und auf das wir uns
einstellen müssen . So berichtet der C. G. Jung-Schüler Ernst Aeppli
aus der Erfahrung von Tausenden und Abertausenden kleiner und großer
Träume, daß todesträume *nie leiblichen Tod verkünden,
daß sie also nicht dunkle Voraussage sind.* Und er fährt fort:
"Träume, in denen vom Tode gesprochen wird, in welchensich in oft seltsamen
Bildern ein Sterben vollzieht, in denen wir selbst sterben müssen oder gar an einem
Begräbniss teilnehmen, besagen nichts anderes, als daß seelisch etwas
tot ist, daß die Beziehung zu den Menschen, die wir gestorben träumen,
zur Zeit des Lebens entbehrt".
Tatsächlich jede Wandlung ein Sterben und ein Neuentstehen. Aus
diesem Grunde lassen sich gerade Todträume, die ja eine Wandlung beinhalten
vielsichtig deuten. Nicht umsonst wies Wilhelm Stekel immer wieder auf die
sich gerade in Träumen bekundende , unaufhebbare Beziehung zwischen
Leben und Tod hin. "In der Regel", schreibt Wilhelm von Siebenthal,"fällt
es dem Menschen schwer, sich mit diesem *Sterben* vertraut zu machen; er
wehrt sich dagegen, will das keimende Neue nicht in sein Bewustsein aufnehmen,
denn es bedeutet oft eine Änderung oder gar Umkehr einer bisherigen
Lebenseinstellung".
Todesträume beinhalten machmal auch ein Sich-loslösen-Wollen
von einem Partner, sie bedeuten das Ende einer menschlichen Beziehung.